Zoologie

Zoologie
Tierkunde

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Zo|o|lo|gie [ts̮oolo'gi:], die; -:
Lehre und Wissenschaft von den Tieren als Teilgebiet der Biologie:
seinen Doktor in Zoologie machen.

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Zoo|lo|gie 〈[ tso:o-] f. 19; unz.〉 = Tierkunde [<Zoo... + grch. logos „Wort, Lehre, Kunde“]

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Zoo|lo|gie , die; - [frz. zoologie, zu griech. z…30̣1̣4̣Ḍon = Lebewesen, Tier (zu: zēn, zo̅̓ein = leben) u. lógos, Logos]:
Lehre u. Wissenschaft von den Tieren als Teilgebiet der Biologie; Tierkunde.

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Zo|ologie
 
die, -, Tierkunde, die Wissenschaft von den Tieren; ein Teilgebiet der Biologie, das sich mit allen Erscheinungen des tierischen Lebens befasst. Mit der Organisation des Tierkörpers beschäftigen sich Morphologie, Zytologie, Histologie, Anatomie, Funktionsanatomie, Konstruktionsmorphologie (Morphologie unter besonderer Berücksichtigung der Funktion und entsprechender Anpassungen). Die Entwicklung (Ontogenese) erforschen Entwicklungsgeschichte, Embryologie, Entwicklungsphysiologie, -mechanik. Die Organfunktionen und Lebensäußerungen sind Gegenstand der verschiedenen Teilbereiche der Physiologie (Stoffwechsel-, Sinnesphysiologie, Neurobiologie, biologische Kybernetik, Fortpflanzungsbiologie, Hormonphysiologie). Mit dem Verhalten beschäftigen sich Verhaltensforschung und -physiologie. Probleme der Abstammung behandeln Evolutionslehre, Phylogenetik. Eine systematische Gliederung von Tierarten und die Klärung ihrer verwandschaftlichen Verhältnisse erstreben Systematik und Taxonomie. Über die Beziehungen der Tiere zu anderen Organismen und zur unbelebten Umwelt arbeiten Ökologie und Parasitologie. Die Verbreitung der Tiere untersucht die Tiergeographie, fossile Formen die Paläozoologie.
 
Diesen Fachdisziplinen der Zoologie, die unter der Bezeichnung allgemeine Zoologie zusammengefasst werden, steht die spezielle Zoologie gegenüber, die sich mit bestimmten Tiergruppen befasst. Es sind dies u. a. die Säugetierkunde (Mammologie) mit der Primatenkunde (Primatologie) als Spezialgebiet (zu der auch, als biologische Anthropologie, die Biologie des Menschen gerechnet werden kann), die Vogelkunde (Ornithologie), Fischkunde (Ichthyologie), die Amphibien- und Reptilienkunde (Herpetologie), die Protozoenkunde (Protozoologie). Zur angewandten Zoologie zählen u. a. die Haustierkunde, die Schädlingskunde (Parasitologie) und die biologische Schädlingsbekämpfung, Tiermedizin, Tierzüchtung, Fischereibiologie. Neuere Teilgebiete der Zoologie, die sich aus der Verbindung ganz unterschiedliche Disziplinen gebildet haben, sind u. a. die Ethoökologie, Populationsgenetik, Psychoneuroimmunologie und Soziobiologie.
 
 
Die Zoologie geht bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück (Babylon, Ägypten) und erlebte in der Antike ihre erste Blüte (Aristoteles). Während die Griechen bereits den Tierversuch kannten, beschäftigten sich die Römer v. a. mit Tierhaltung und Tierzucht. Das Mittelalter überlieferte vorwiegend die zoologischen Schriften der Antike. Am Beginn der Neuzeit förderten die Zoologie Leonardo da Vinci (Deutung von Versteinerungen, Vogelflug, vergleichende Anatomie) und Paracelsus. G. de Cuvier befasste sich mit Systematik und vergleichender Anatomie. Das biologische Denken der Neuzeit wurde besonders durch die von C. Darwin aufgestellte Selektionstheorie (Darwinismus) beeinflusst; seine Abstammungslehre wurde in Deutschland besonders von E. Haeckel verbreitet und von A. Weismann weitergeführt. Die beschreibende Zoologie bereicherte im 19. Jahrhundert v. a. A. Brehm. In der Gegenwart zeichnet sich eine Aufspaltung der Zoologie in viele verschiedene Disziplinen ab, in denen moderne Methoden, so v. a. aus den Bereichen der Physiologie, Biochemie, Molekularbiologie, Gentechnologie, Chemie, Physik sowie die Elektronenmikroskopie eine starke Ausweitung und Differenzierung der Probleme und Fragestellungen nach sich gezogen haben und eine Vielfalt neuer Aspekte der Funktions- und Lebensweisen tierischer Organismen sowie ihrer verwandschaftlichen Verhältnisse sichtbar machen. (Biologie, Geschichte)
 
 
Das Tierreich, auf zahlr. Bde. ber. (1897 ff., bisher 108 Tle. erschienen);
 
Hb. der Z., begr. v. W. Kükenthal, hg. v. J.-G. Helmcke u. a., auf zahlr. Bde. in 8 Abteilungen ber. (1925 ff.);
 
Grzimeks Tierleben, hg. v. B. Grzimek u. a., 16 Bde. (1967-74, Bde. 1-13, Nachdr. 1993);
 C. Nissen: Die zoolog. Buchillustrationen. Ihre Bibliogr. u. Gesch., 2 Bde. (1969-78);
 
Brehms neue Tierenzykl., bearb. v. E. Braun u. a., 12 Bde. (21974-77);
 
Lb. der Z., begr. v. H. Wurmbach, hg. v. R. Siewing, 2 Bde. (1980-85);
 
Lb. der speziellen Z., begr. v. A. Kaestner, auf mehrere Tle. ber. (1-51984 ff.);
 A. Geus u. H. Querner: Dt. Zoolog. Gesellschaft: 1890-1900. Dokumentation u. Gesch. (1990);
 
Urania - Tierreich, 6 Bde. (Neuausg. 1991-95);
 A. Remane u. a.: Kurzes Lb. der Z. (71994);
 E. J. Hentschel u. G. H. Wagner: Zoolog. Wb. (61996).
 
Zeitschriften: Ztschr. für wiss. Z. (1849 ff.);
 
Zoolog. Anzeiger (1878 ff.);
 
Zoolog. Jb. (1886 ff.);
 
Fortschritte der Z. (1937 ff.).
 

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Zo|o|lo|gie, die; - [frz. zoologie, zu griech. zọ̄on = Lebewesen, Tier (zu: zēn, zṓein = leben) u. lógos, ↑Logos]: Lehre u. Wissenschaft von den Tieren als Teilgebiet der Biologie; Tierkunde.

Universal-Lexikon. 2012.

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